Das Boot
Der Clipper ist eine Sirius 35 DS, eine Decksalonyacht der Sirius Werft aus Plön
Name | Clipper |
Länge über alles | 10,90 m (35 Fuß) |
Breite | 3,53 m |
max. Tiefgang | 1,66 m |
Rufzeichen | DB6764 |
MMSI | 211 329 170 |
Tanks: | Warmwasser 40 Liter |
Wasser 340 Liter | |
Schwarzwasser 90 Liter | |
Diesel 150 Liter | |
Maschine | Volvo D2-50 ohne Turbo |
Wie kam es zu einer Sirius 35 DS?
Nach der Entscheidung zum Segeln an sich, dauerte die Suche nach dem passenden Boot Monate und bestand aus täglichem Sichten von Gebrauchtbootangeboten auf den entsprechenden Plattformen, lesen der Testberichte und dem schwierigen Versuch, von der heimischen Coach aus ein Gefühl dafür zu entwickeln, was zu meinem Anforderungsprofil des komfortablen „Wohnens und Arbeiten an Bord“ passte, ohne dass ich mich auf ein Segelrevier festlegen konnte, für das das Boot besonders geeignet sein sollte. Es musste also überall mehr oder weniger gut passen und zum Fahrtensegeln alleine oder mit kleiner Crew geeignet und sicher sein.
Zunächst kristallisierte sich das Konzept einer Mittelcockpityacht mit Achterkabine bei etwa 40 Fuß (ca. 12 m) heraus. Kandidaten waren hier unter vielen anderen z.B. Maxi 38+, Sunbeam 42C, Nordship 38 DS; OCEANIS Clipper 42 CC oder Moody 38.
Zwar war ich hierbei auch kurz an der Sirius vorbeigekommen, die aber das Kriterium der Achterkabine nicht erfüllte, auf das ich zunächst fixiert war. Allerdings bereitete mich die Moody 38 schon mal auf einen Deckssalon vor. Eindeutig „Klick“ machte es dann aber im zweiten Vorbeigehen durch das Vorstellungsvideo von Sirius-Werft Chef Torsten Schmidt, die ich mehrmals schaute und nun glaubte, mein Allzweckboot gefunden zu haben, mit dem ich auch ohne Erfahrung wenig falsch machen konnte.
Ich bekam dann ein Termin zum Probesegeln einer 35’er und schaute mir im Anschluss noch eine gebrauchte Maxi 38+ an, die keine Chance mehr hatte. Die Entscheidung war gefallen, ich kam emotional von der Sirius nicht mehr weg, auch wenn ich mich auf einmal in einem völlig anderen Budgetbereich bewegte. In der Folge perfektionierten wir dann das ohnehin schon gute Konzept auf meine speziellen Bedürfnisse und so kam es zu der ersten 35’er mit Büroecke.
Medienberichte
Bericht im Float Magazin: Homeoffice auf hoher See
Ausrüstung mit Kommentaren (Auswahl)
Verbaute Technik
Raymarine AIS 700
AIS, und zwar aktiv, ist jederzeit ein MUSS, unabhängig vom Hersteller. Bei mir war es nun mal Raymarine.
Quantum Q24D Doppler Radomantenne
Radar ist, ähnlich wie AIS, eigentlich nicht zu diskutieren. Ich war kurz am überlegen, ob es das Dopplerradar sein sollte. Der Doppler lässt Kontakte ab einer gewissen Geschwindigkeit (5 kts?) rot erscheinen, wenn Sie auf einen zukommen. Das habe ich dann aufgrund es nur geringen Aufpreises zu dem System ohne Doppler genommen, auch wenn ich den praktischen Nutzten bislang noch in keiner Situation so richtig erkennen konnte. Die Darstellung ist nur in der reinen Radarsicht möglich. Beim Radaroverlay auf der Seekarte kann man sie nicht aktivieren.
Flir Wärmebildkammera (Flir M232)
Aus meiner Sicht völlig überbewertet. Ich hatte noch keine Situation, in der die IR Kamera mir einen Erkenntnisgewinn verschafft hätte.
Raymarine downvision Fishfindermodul CPT110
War ein Kompromiss, da ein Voraussonar nicht verfügbar erschien. Der Fishfinder soll den Ankergrund besser auswerten, um unreinen Grund zu erkennen. Noch war ich nicht so oft Ankern, das System muss sich also erst noch bewähren.
Aktiv-Radarreflektor Echomax
Im Blogpost Von Lagos (PT) nach Arrecife / Lanzarote (ES) ausführlicher beschrieben. Würde ich jederzeit wieder bestellen.
Vorbereitung Kurzwellenanlage
Es handelt sich um bereits aufgebrachte Kupferfarbe als Erdung in Rumpf vom Motorbereich bis zum Spiegel mit Anschluss zur Navecke und ein bereits isoliertes Achterstag. Ich habe nun erst Mal das Iridium GO! als Satellitenfunkanlage mit Außenantenne, das im Blogpost Warten auf besser Wetter beschrieben ist. Es ist günstiger und schneller Verfügbar, als eine Kurzwellenanlage mit der notwendigen Ausbildung.
Ich bin im Zweifel, ob ich die Vorbereitung nochmals in Auftrag geben würde. Kurzwelle ist für mich eher etwas für die Weltumseglung, die aber gar nicht ansteht.
Yacht Router Micro
Der Yacht Router nimmt WLAN aus dem Hafen oder das GSM Signal des Handynetzes auf und stellt es im Boot im LAN und WLAN zur Verfügung. Ich würde mir ggf. das nächste Mal eine Modellnummer größer bestellen, da ich noch einen Router nachkaufen musste, um das LAN auch in die Vorschiffskabine zu bekommen, was mit größeren Modellen, glaube ich, auch einzeln geht. Es gibt sicherlich auch andere Hersteller, die ich aber nicht kenne. Hier würde ich ggf. noch etwas recherchieren. Der Austausch der SIM Karten ist sehr fummelig und ein Einbuchen in ein WLAN nicht möglich, wenn die Anmeldung über eine Portalseite erfolgt.
4 x 100 AH Lithium-IRON (12V)
Als Service Batterie wollte ich Lithium Eisen (LiFePO4) und habe die Entscheidung auf keinen Fall bereut. Ich glaube, dass sie (richtig gerechnet) günstiger sind, einen deutlich höheren Komfort bieten und leichter sind, als die höhere Anzahl an Blei Batterien, die man bräuchte, um die gleiche nutzbare Energie zur Verfügung zu stellen. Die Batterien werden mit einer zweiten Lichtmaschine (WP-DC Beltpower 12V / 160A) geladen. 220V wird mit dem Sinus-Wechselrichter WPC 230 hergestellt.
Ich würde das heute wieder so machen. Das Konzept kam genau so von der Werft und macht bislang einen sehr stabilen Eindruck. Bugbatterie (Ankerwinde und elektrische FURLEX Rollreffanlage) und Heckbatterie (Maschinen-)Starterbatterie sind beide AGM.
Energiequellen
- Solarpanel begehbar auf dem Deckshaus 160WP + 117 WP
- Solarpanel auf dem Geräteträger 150WP
- Super Wind 350, ebenfalls auf dem Geräteträger
Ich werde vermutlich irgendwann die Solarzellen auf dem Geräteträger erweitern. Es gibt wohl niemals genug Solarstrom.
Thermo Connect für die Dieselheizung Webasto EVO55
Eine tolle Sache, wie ich finde. Ich hatte das in der Zeitschrift Yacht gesehen, dass man die Webasto Dieselheizung auch per App vom Smartphone starten kann. Weiterhin hat man dadurch eine Ortsüberwachung, man kennt die Bordspannung und die aktuelle Temperatur an Bord. Das ist alles nicht überlebenswichtig, aber ich würde es wieder einbauen.
Thitronik Funk-Alarmanlage WiPro III
Funktioniert prinzipiell. Der Gas- Warner ist so sensibel, dass wir bei einigen Fehlalarmen nicht genug Fantasie haben, uns auszumalen, was der auslösende Grund war. Ich versuche nach einem Jahr immer noch, den Funkteil in Gang zu bringen, dass man die Nachricht über die Auslösung von Gas oder Einbruch aufs Handy bekommt. Aber die SIM Karte arbeitet nicht, wie sie soll. Ein langes Thema, die Anlage war die meiste Zeit über stillgelegt.
Dachwinde 28er mit elektrischem Motor
Eine Riesenhilfe, die ich jederzeit wieder nehmen würde.
Selbstwendefock
Ebenfalls eine Hilfe und jederzeit wieder.
Torqeedo Cruise 2.0 TS + Torqeedo Lithium Hochleistungsbatterie 3.500 Wh, Power 24-3500
Auf einem Blauwasserseminar habe ich gelernt, dass man einen Außenborder haben sollte, der eine Leistung hat, mit der man in Gleitfahrt kommt. Das hilft dann in der Karibik zum Beispiel, wo der Ankerplatz sehr weit von dem Strand entfernt liegen kann, zu dem man möchte.
Ich hatte mir dann angesehen, ob mehr Leistung mit Torqeedo für das Schlauchboot geht, es ging, also hatte ich das bestellt. Ich würde das nicht noch einmal machen! Das System ist so schwer, dass es jedes Mal eine große Überwindung ist, die schwere Batterie und den Antrieb ins Schlauchboot zu wuchten.
Ich würde bei dem kleineren und handlicheren Model von Torqeedo bleiben, das Sirius im Standard liefert. Es wäre für die Reviere, in denen ich mich auf absehbare Zeit aufhalte ausreichend. Ob man die große Batterie in der Karibik überhaupt mit der Energiegewinnung an Bord geladen bekommt, ist außerdem eine unbeantwortete Frage.
Epirb Rettungsbarke „Ocean Signal Epirb 1 mit GPS
Klein, handlich und hoffentlich nie notwendig. Entscheidend war die geringe Größe.
Zusätzliche Ausrüstung
Catch & Lift
Das Mensch über Bord System würde ich jederzeit wieder anschaffen. Ich habe es im Beitrag Kanarensegeln IV – Familienfahrt, WhaleWatching mit Mann-über-Bord und Wassereinbruch auf Teneriffa ausprobiert.
– Wird fortgesetzt……