Dienstag, 29.03. bis Sonntag 03.04.2022

Hauptsache weg hier ist das Motto. Das wird der schönen Marina zwar nicht gerecht, aber ich habe genug. Die Wettervorhersage hat es in sich, wir können jedoch nicht wählerisch sein, denn am Horizont drücken zudem Termine. Ende April wollen wir uns in oder bei Barcelona mit meinem alten Marinekameraden Christian treffen, der mit seinem kleinen Bus eine größere Urlaubstour durch Europa macht. Wir möchten uns auf unseren beiden Touren abpassen, um ein paar Tage zusammen im Bus und auf dem Boot verbringen, bis er uns dann mit zurück nach Norden nimmt. Dort wollen wir dann in der ersten Aprilhälfte jeweils bei unseren Eltern zu Hause sein.

Wir gehen Proviant einkaufen und kommen mit so vielen schweren Tüten aus dem Supermarkt, dass wir ein Taxi zum Boot benötigen und nehmen. Dann geht es schneller als gedacht. Die Wettervorhersage besteht zwar weiterhin darauf, dass es erst abends Wind zum Lossegeln geben wird. Als wir aber vom Einkaufen kommen, lässt bereits eine mäßige Brise von 15 Konten die Flaggen der Marina flattern, die vorher noch gelangweilt an ihrem Mast hingen. Ich nehme Wasser, baue gleichzeitig die Befestigungen ab, die uns so tapfer an der Pier gehalten hatten und gehe bezahlen. Jede Stunde zählt, denn die Windprognose sieht wie folgt aus (je farbenfroher es wird, desto mehr Wind):

Das bedeutet, dass wir ab sofort bis etwa Mittwoch Nachmittag Abend guten Wind haben werden. Danach werden Sturmböen mit über 40 Knoten dieses Seegebiet für uns zu gefährlich machen. Somit müssen wir zu dem Zeitpunkt entweder um die Ecke bei Almeria gekommen sein oder Schutz gefunden haben.

Da ich auf alles vorbereitet sein möchte und meine Erfahrungen bei zweimal 30 Knoten enden, nehme ich kurzerhand Kontakt mit Torsten Schmidt auf, dem Chef der Sirius Werft, der mir direkt und dankenswerterweise einen spontanen Crashkurs in Segeltrimm einer Sirius 35 bei Starkwind und Sturm gibt.

Das Destillat daraus:

  • Wenn du kannst, vermeide alles jenseits von 40 Knoten
  • Die theoretische Rumpfgeschwindigkeit einer 35er liegt bei 7,34 Knoten. Schneller kann eine Segelyacht theoretisch durch das selbst erzeugte Wellenbild nur werden, wenn sie ins Gleiten kommt. Das kann eine Fahrtenyacht nur in seltenen Momenten die Welle runter
  • Sie setzt ab dort Segeldruck nicht mehr automatisch in Fahrt um. Um einen Sonnenschuss zu vermeiden, verkleinere die Segelfläche, wenn du die theoretische Rumpfgeschwindigkeit auch mit weniger Fläche erreichen kannst
  • Ein Großsegel ist auf einem Vorwindkurs nicht unbedingt nötig, wenn das Boot bei ausreichend Wind nur unter Genua / Fock die Rumpfgeschwindigkeit erreicht. Es ist in jedem Fall sicherer von einem Vorsegel gezogen, als von einem Großsegel geschoben zu werden
  • Entlaste das Achterstag auf mittlere Stellung, verteile die Last dadurch gleichmäßiger auf Achterstag und die gepfeilten Top-Wanten
  • Kreuze vor dem Wind, um ein Umschlagen und Einfallen des Vorsegels zu verhindern. Der optimale Kurs liegt je nach Welle zwischen 160 und 170 Grad zum Wind
  • der Einsatz des Ausbaumers stabilisiert das Segel, macht es effektiver und lässt auch Kurse bis 175 Grad, bzw. ohne Groß sogar bis 195 Grad zu
  • Die Selbstwendefock ist an sich ein reines Amwindsegel. Beim Öffnen der Schot vor dem Wind ist es oben zu weit auf und unten zu dicht geschotet, darf aber nicht über einen längeren Zeitraum im Achterliek killen, um es nicht zu schädigen. Um die besserzustellen, schote sie im Zweifel über die Blöcke der Genua und stabilisiere sie ggf. zusätzlich mit dem Baum nach unten, der fliegend in die Schot eingepickt wird

Mit dem ergänzenden theoretischen Hintergrund fühle ich mich deutlich besser gerüstet, kenne meine Optionen genauer und muss hier im Zweifel nicht zu viel mit try and error arbeiten, wo der Wind die Kosten für error sicherlich deutlich steigen lässt. Ich mache am Oberdeck alles klar, Filip in der Kabine. Um 15 Uhr sind wir abfahrbereit, lösen nach und nach die Leinen und kommen bei 10 Knoten Seitenwind gut aus der Box raus.

Die geschundenen und verschlammten Fender landen in ihren Verstecken, das Boot ist seeklar und wir verlassen den Hafen mit unbekanntem Ziel, soweit uns der Wind eben trägt. Wir kreuzen zunächst bei moderatem 11–12 Knoten Wind aus der Landabdeckung. Ich halte mich weiter südlich, um in das große Windfeld zu kommen, dass uns dann wie auf einem Laufband zügig hier herausbringen soll. Am frühen Abend frischt es tatsächlich immer weiter auf, geht aber über 15 Knoten nicht hinaus. So moderat fahren wir durch die Nacht. Um kurz vor 1 Uhr hole ich das Groß ein und fahre bei 20 Knoten Wind jetzt nur noch mit der Genua weiter, was uns zufriedenstellende 5 Knoten Fahrt beschert. Ich gehe zunächst auf 20 Minuten Schlaf-Intervalle, die ich später auf 30 Minuten ausdehne.

Mal wieder haben wir einen lästigen Schatten, ein anderer Segler mit gleichem Kurs. Durch ihn kann ich meine Radar und AIS Alarmsektoren nicht einschalten, da der dann ständig darin Alarm geben würde. Ich muss also auf diese zusätzliche Sicherheit verzichten und sowieso selbst schauen.

Am Morgen haben wir gut Strecke gemacht und stehen bereits Westsüdwest vor der Ecke bei Cabo de Gata. In der Nacht hat es uns zunehmend ordentlich durch geschaukelt. Der kräftige Wind des Poniente, vor dem wir davon segeln, existiert bereits hinter uns und sendet mit seinen Wellen drohende Grüße nach Vorne zu uns. Da wir auf Vorwindkurs sind, haben die Segel keine stabilisierende Wirkung und wir schlingern von einer Seite auf die andere. Der Wind frischt nun, wie vorhergesagt, immer weiter auf und ich bin froh, dass wir es gegen 14 Uhr um die Ecke geschafft haben, womit wir in Sicherheit sind. Jetzt wird es wechselhaft, mal bläst es mehr, mal weniger. Zunächst geht der Wind ziemlich gut vorhergesagt zurück, was ich dadurch hinauszögern möchte, indem ich vom Kap aus weiter nach Osten hinausfahre, um im äußeren Einfluss des Starkwinds zu bleiben. Das führt uns aber genau in die Schifffahrtsroute mit viel entgegenkommendem Verkehr, den ich vermeiden möchte. Also halte ich mich doch weiter unter Land und wechsle fortan immer mehr die Segel-Garderobe mit dem Wechsel der Windgeschwindigkeiten. Je schneller wir sind, desto mehr Strecke werden wir gemacht haben, bevor der Wind wieder aus einer anderen Richtung kommt, die ein sinnvolles Weiterfahren verhindert. Um 15:10 Uhr setzte ich das Code Zero bei 13 Knoten raumschots, nur um es 20 Minuten später wieder gegen die Genua zu tauschen. Die Böen lassen das nicht anders zu. Ich lasse das Code Zero aber gleich vorne am Hals angeschlagen – verpacke es lediglich in seinen Seesack, da ich es sowieso bald wieder hervorholen werde und ich den Aufwand zum Setzten so klein wie möglich halten möchte. Das kommt dann meiner Entschlussfreudigkeit zugute und ich zögere den Wechsel nicht so sehr hinaus. So rauschen wir leicht im Regattamodus dahin, die Stimmung ist gut.

Am Cap haben wir guten Internetempfang. Das hatte ich für frisches Wetter auch so geplant, welches ich mir für den weiteren Verlauf nun ziehe. Die SIM Karte des Iridum Go! ist abgelaufen, ich hatte es mir im wahrsten Sinne erspart, die Karte für das irrsinnige Geld von 780 EUR weiter aktiv zu halten. Hier ergibt eine neue Karte mehr Sinn, welche dann bei Bedarf wieder aktiviert wird, wenn es mal wieder über große Distanzen abseits der Küste geht. Ob Iridium bei den Kosten überhaupt noch sinnvoll ist oder nicht bald Elon Musks Starlink viel besser für unsere Zwecke funktioniert, wird sich bald zeigen. Die Kosten liegen mit rund 80 EUR pro Monat am oberen Ende, aber wir würden uns im Hafen die Prepaidkarten sparen und hätten wahrscheinlich stabiles, schnelles Internet überall. Die Frage ist, ob das System auch auf See funktioniert, es muss dort schließlich die Bewegungen des Schiffes ausgleichen können, während die Antenne zum Satelliten blickt und es muss ortsunabhängig in vielen Ländern gleichbleibend funktionieren. Diese beiden Punkte sind noch mit Zweifel behaftet.

Wir besprechen unsere Optionen, sich daraus ergebende weitere Route und lassen das Ziel Balearen fürs Erste fallen! Wir würden auf der Überfahrt vom Festland auf die Inseln in sehr starken nördlichen Wind kommen, der Windwinkel und die Stärke der Böen lassen erhebliche Zweifel zu, ob die Überfahrt damit überhaupt machbar ist. Mein Wunsch, vor einem Traumstrand bei Formentera vor Anker zu gehen, ist bei diesen Bedingungen dann sowieso kein Spaß, viel zu kalt und zu windig. Also verschieben wir das in die Zukunft und wenden uns dem eigentlichen Ziel direkter zu: grobe Richtung Barcelona. Auf dem Weg liegt Valencia, wo eine Freund von Filip derzeit eine Ausstellung hat. Es liegt dadurch sehr hoch im Kurs und wir versuchen dorthin zu kommen, auch wenn bereits absehbar ist, dass es für Valencia selbst auf diesem Törn nicht reichen wird. Ab hier schaue ich konkret mit Wind und Wetter nach einem günstigen Platz, den wir gerade noch so erreichen können.

Es bricht die zweite Nacht herein. Das Wasser fluoresziert beeindruckend rund um das Boot, primär im Kielwasser hinter uns – wo die entsprechenden Mikroorganismen in ihrer Biolumineszenz durch unseren vorbeifahrenden Rumpf mechanisch zum Leuchten angeregt werden. Da ich gerade keine Restlichtkamera zur Hand habe, kann ich leider nur auf dieses kurze erklärende Video zum sogenannten Meeresleuchten hinweisen.

Ich hatte das im Mittelmeer nicht so erwartet. Im Atlantik hatte ich es beobachtet und gehe davon aus, dass es weiter südlich, im wärmeren Wasser, immer ausgeprägter wird. Im Zweiten Weltkrieg und dort hauptsächlich im Pazifik war Meeresleuchten ein großes Problem für die dort kreuzenden Flotten. Sie zogen des Nachts damit eine weit sichtbare Markierung hinter sich her und waren so für angreifende Flieger eine leichte Beute, während man von den Schiffen aus die Flieger selbst nur schwer im Nachthimmel ausmachen konnte.

Glücklicherweise ist uns diese Problematik heute fremd, sodass ich zwei Stunden ruhen kann. Filip passt auf den Verkehr auf, bis er sich dann selbst legen wird und ich in mein nächtlichen Einhandmodus verfalle. Beim Aufstehen höre ich Delfine, wie sie um uns herum im Wasser pfeifen. Leider kann man sie in der Dunkelheit nicht sehen, denke ich mir und setzte mich in den Salon zu Filip, schaue bedauernd in das Wasser. Es folgt der magischste Moment, an den ich mich auf See erinnern kann. Das Meeresleuchten zeigt sich nicht nur im Kielwasser, sondern auch schwach in den Wellen und in diesen Wellen sieht man leuchtende Schatten umherhuschen. Unsere Freunde ziehen ihre fluoreszierende Bahn um uns herum durch das Wasser. Ich weise Filip darauf hin. Er wird bezeugen, dass ich hier kein Seemannsgarn berichte! Ich kenne dies aus zwei Filmen: Der Szene mit dem springenden Wal in Life of Pie und angedeutet in den Robben des Trailer zur Ocean Film Tour Reihe.

Beides sah ich bis heute als eine Form der künstlerischen Überhöhung. Es ist es nicht und es ist magisch, wunderbar, selbst wenn unser Erleben in ihrer Leuchtkraft hinter dem der Filmszene zurückbleiben muss.

Die Fahrt geht weiter, es wird ruhiger im Schiff. Ich wechsel von Genua auf Fock, zurück auf Genua und Groß, nehme das Code Zero dazu. Schalte die Maschine an und nehme alles runter. Schalte sie wieder ab und segel weiter. So geht es die ganze Zeit. Wir machen uns Essen, wärmen Vorbereitetes auf. Es etabliert sich ein Bordalltag, an dem zwischenzeitlich auch kleine Gäste teilhaben wollen, aber keinen festen Halt darin finden.

Auch nachdem der Regen in Benalmádena viel Schlamm aus der Luft gewaschen hatte, kam nach meiner Reinigung noch einiges von oben nach. Das hängt nun an den Scheiben und ich kann vorwiegend nachts kaum vernünftig hinausschauen. Gemäß Wetterprognose hätte es die erste Nacht fast durchgängig regnen sollen, was aber nicht geschah. Also schnappe ich mir am nächsten Tag selbst die Pütz, etwas frisches Wasser und das Leder und arbeite mich einmal um den Decksalon, bis wir wieder Durchblick haben. Eine Wohltat. Man sieht den Unterschied deutlich:

Ich beschäftige mich nun auch noch mal mit dem Segeltrimm des Großsegels, wofür ich bei Blauwasser eine anschauliche Anleitung finde. Torsten wies mich auf die große Bedeutung des Achterstagspanners hin, die in der Anleitung ebenfalls hervorgehoben wird. Ich bedaure etwas, das Achterstag mit der Kurbel etwas umständlich spannen zu müssen, hätte jetzt doch lieber den Flaschenzug gehabt, von dem ich mir eine einfachere Handhabung versprechen würde. Vielleicht lässt sich das irgendwann umrüsten.

Wir treffen nun eine Entscheidung für den Zielhafen. Es wird Dénia werden, eine kleine Stadt, die ein Spielzeugmuseum und eine kleine Burg hat und uns weder etwas sagt, noch für irgendetwas berühmt oder bekannt zu sein scheint. Nur einen großen Hafen gibt es hier schon seit weit über 2.000 Jahren und gleich drei Marinas, von denen eine günstig ist und als Ausgangsbasis für den weiteren Törn nach Norden gut gelegen und geschützt erscheint. Wir sind gespannt, wo uns das Schicksal hinführt. Dafür müssen wir die historisch so interessante Stadt Cartagena links liegen lassen, sonst ein Standardhafen, in dem viele mal auf der Durchreise fest machen. Und auch das Mar Menor, sowie Alicante müssen auch weiterhin ohne uns auskommen. Die Liste der Orte unter der Überschrift Machen wir auf der Rückreise, sie wird immer länger.

Vor der Ecke von Capo de la Nao droht noch einmal Ungemach.

Vorsorglich konfiguriere ich auf Fock und 2. Reff um, aber das Ding zieht südlich an uns vorbei, während ich die Zugbahn genau auf meinem Wetterradar beobachten kann, ich mag diese Technik.

Also wieder keine natürliche Frischwasserdusche, um den restlichen Schlamm aus den Ritzen zu spülen! Wir fahren die letzte Nach durch, alles noch unter angenehmen Halbwind, der zunehmend schralt. Morgens schälen sich schließlich die beeindruckenden Cap de La Nao und später Cap Negre aus der Nacht heraus. Die letzten 7 Meilen (ca. 11 km) müssen wir nun sehr mühsam und langsam gegen frische 20 Knoten Wind und Welle mit ordentlich Maschinendrehzahl ankämpfen, bis wir den schützenden nördlichen Wellenbrecher der Hafeneinfahrt erreichen.

Das war auch das Maximum, was ich uns gerne zugemutet hätte. Der Wind wird jetzt mit jeder Stunde aus der Richtung zunehmen, in die wir wollen und wir kommen auf den wirklich letzten Drücker im Hafen an. Alternativ hätten wir zwar umdrehen und in einem deutlich teureren Hafen südlich des Caps Zuflucht suchen können, aber wer will diesen Plan B, wenn Plan A bereits mühsam so gut wie erreicht ist.

Ich bin hoch konzentriert, das Desaster vom letzten Anleger ist uns beiden noch deutlich in Erinnerung. Ich melde mich beim Hafen über UKW und bekomme direkt einen Liegeplatz zugewiesen. Dort fahren wir nun hin, die Lage ist geschützt, sodass wir statt 20 Knoten nur 8- 10 Knoten schräg von der Seite in der Boxengasse antreffen. Ich fahre vorwärts ein, behalte ausreichend Geschwindigkeit, bis unser Platz erreicht ist. Dann kräftiges Aufstoppen gefolgt von beherzten Washs zur Seite mit der Hauptmaschine und dem Bugstrahlruder, womit wir uns in den Wind rückwärts in unsere Lücke drehen. Wir haben Glück, nur ein Nachbarlieger ist da, sodass wir etwas in den Wind und schräg in die Box einfahren können. Beim kräftigen rückwärts Anfahren zieht uns der Radeffekt heftig Richtung Luv, das hilft jetzt sehr, auch wenn es sogar schon zu viel ist. Ich versuche weder zimperlich noch überreagierend zu fahren und wir kommen immer weiter auf unseren Platz. Der Marinero ist zur Stelle und auf Zack. Ich halte Filip davon ab, die Leine zu früh nach Achtern zu werfen. Es wäre schön, wenn diese direkt im ersten Versuch beim helfenden Marinero landet und nicht versehentlich im Wasser und dann in unserer Schraube, welches gerade mal in die eine, mal in die andere Richtung unter dem Boot hervor schäumt.

Die erste luvseitige Leine wird sicher nach Achtern übergeben und ist sofort fest! Jetzt werden beide Moorings übergeben. Filip nimmt sie nach vorne und macht diese zügig zunächst provisorisch fest. Kurz helfe ich dabei mit, das Boot ist jetzt bereits sicher. Wir richten es noch aus, bringen es näher zur Pier, die hier sehr hoch ist. Das Dinghy muss achtern weichen, dann sind wir schließlich fest. Das hat, den äußeren Umständen zum Trotz, hervorragend funktioniert. Meine Anspannung weicht großer, zufriedener Erleichterung. Wir liegen nun sicher fest, nach drei Tagen auf See mit sehr wechselnden Bedingungen und das auch noch vor einem gewaltigen Felsenpanorama. Filip erklärt diesen Hafen und die Stadt später sogar zu seiner Nummer 2 der schönsten und angenehmsten Hafenplätze und fühlt sich, dem Panorama nach, wie in Kanada, das er sich so vorstellt. Das hier werden wir uns die folgenden Tage wirklich genauer ansehen müssen.

Wir machen Seeklar zurück, ich baue wieder meine Ruckdämpfer ein und statte das Tauwerk rund um den Poller mit einem Scheuerschutz aus. Obwohl ich übermüdet bin, stehe ich noch so unter Strom, dass ein Frühstück kein Problem ist. Nach dem Einlaufen hat sowieso keiner Lust, in der eigenen Küche zu stehen und Hunger ist reichlich vorhanden. Wir suchen uns ein schönes Lokal und bekommen ein tolles Frühstück.

Der Gang durch die Innenstadt gefällt

Danach geht es zurück aufs Boot und wir pennen 4 Stunden in den Nachmittag hinein. Nur langsam erwachend, fühlen uns hiernach zwar erholt, aber dennoch weiterhin wie durch die Mühle gedreht. Das war doch anstrengend. Wir verleben den Rest des Nachmittags an Bord und gehen dann erneut in das Städtchen, das uns nun so richtig festlich empfängt. Wir reservieren direkt im Vorbeigehen schon ein weiteres Restaurant für den nächsten Tag, während wir auf dem Weg zu demjenigen sind, in dem wir bereits frühstückten.

Nach dem Schlafmangel der letzten drei Seetagen fühlen wir uns nun ausgeschlafen so richtig gut. Ich hole mein Einlaufbier nach und wir erleben ein tolles Essen mit Sauerteigpizza, dazu gebackenen Artischocken und gerillten Calçots, eine katalanische Spezialität. Beides hat gerade Saison und wird hervorragend präsentiert. Wir sind Gott in Spanien und lassen uns feiern.

So fühlen wird uns in unserem Zufallsfund Dénia von Beginn an sehr wohl. Am Wochenende müssen wir uns den Ort mal ganz genau ansehen, bis am kommenden Dienstag dann wahrscheinlich das nächsten Wetterfenster für Valencia kommt.

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